Additionen
Galerie KUNSTPUNKT
"Additionen" Hagen Apel
28.01. - 25.02.2024
Die Schriftstellerin Anaïs Nin schrieb ständig Tagebuch. Es war ihr absolut wichtig.
DasTagebuch inspirierte sie zu ihren Romanen, sie benutzte es als „Steinbruch“,
um in diesen Romanen eine neue Realität zu erschaffen.
„Es ist alles Vision, aber wahr.“
Was Sie hier in meiner Ausstellung sehen, basiert auf einer ähnlichen Arbeitsweise.
Bei meinen Spaziergängen,
bei meinen Reisen oder auch Museumsbesuchen führe ich sozusagen Tagebuch
mit meiner Kamera.
Als Künstler mit der Kamera reduziere ich die Realität.
Ich nehme einen Ausschnitt aus der Realität.
Dabei ist der Standpunkt, mein persönlicher Stand in der Welt,
in der Natur von besonderer Bedeutung.
Bei der Erarbeitung eines Themas kopiere ich aus meinen Fotos Elemente, Details
und addiere sie zu neuen Werken und kreiere damit eine neue Realität.
Diese neu entstandenen Werke setzen sich aus bis zu 50 Ebenen im
Sandwich-Verfahren auf und über einander zusammen. Jede einzelne Ebene kann
ich in Helligkeit, Kontrast und Farbe beeinflussen.
Dieser künstlerische Arbeitsprozess setzt sich letztlich bis zur Hängung fort.
Früher in der Dunkelkammer hängte ich die zu trocknenden Fotos mitunter an
Wäscheklammern auf. Diese Prozesshaftigkeit ist mir wichtig und daher finden
Sie hier die vielleicht unübliche Hängemethode wieder. Sie ist Ausdruck des
Spontanen und Ausdruck einer Arbeit in Progress.
„Arbeit ist Wahrheit“
Mir ist Authentizität wichtiger als irgend welche mir fremden Normen.
Das bedeutet für mich, die Darstellung meines Menschseins auf Papier zu bringen.
Meine Gedanken, meine Gefühle, auf Papier festzuhalten.
Mein Standpunkt in der Welt, der Natur, der Schöpfung gegenüber.